Es war ein glücklicher Umstand, dass im B-Zug auf der Marienallee im Rahmen der Sanierung neue Sanitäranlagen installiert wurden. Wie im gesamten Schulkomplex war auch hier die Zusammenarbeit mit den Architekten möglich.
Ich unterrichtete Kunstgeschichte, Malerei/Zeichnung und Plastizieren in der Oberstufe B. So war es möglich, die verschiedenen Bereiche zu nutzen und zu vereinen – wie es ja eigentlich selbstverständlich sein sollte. Hauptakteur war die Klasse 10. Inspiriert von den Ergebnissen haben jedoch Schüler der Klasse 9, mit denen ich gerade Tuschemalerei übte, ihre Malerei ebenfalls auf Fliesen übertragen. (Letztere können nun leider nur die Lehrer bewundern.)
Auch der A-Zug griff die Idee auf, so dass nun die komplette Jägerstraße über „Kunsttoiletten“ verfügt!
Wir entschieden uns, jede Etage einem Künstler zu widmen, indem wir uns von dessen Arbeit inspirieren ließen. Nach der Auswahl geeigneter (Vor-) Bilder stand die erste Aufgabe: spannende Kompositionen in einem festgelegten Quadrat 20 x 20 cm zu entwerfen, die einander im Fries auch noch ergänzen bzw. in einem Zusammenhang stehen. Zunächst entstanden Skizzen bzw. Scherenschnitte, farbige Entwürfe mit Kreiden oder Stiften, schließlich wurde mit Glasurfarben auf die vorgebrannten Fliesen gemalt und alles im schuleigenen Brennofen gebrannt. Da die Glasurfarben während des Brandes ihre Farbe zum Teil erheblich verändern, zum Beispiel wird aus Rosa Blau, war gutes Vorstellungsvermögen gefragt.
Zum Schluss fügten die Fliesenleger unsere fertig gebrannten Fliesen in die freigehaltenen Flächen ein.
So sehen die Fliesen ungebrannt aus.
